Die steigende Produktverfügbarkeit in Frankreich nach Ende fast aller Streiks senkt auch die Importkosten von Cargos nach Nordwesteuropa leicht. In Deutschland dürfte die Nachfrage der Industriekunden nach Heizöl entscheidend dafür sein, ob der Importbedarf im November steigt.
In zwei französischen Raffinerien wurde in dieser Woche die Auslieferung von Produkten wieder aufgenommen, sodass insgesamt vier Raffinerien wieder produzieren. Damit wird momentan nur noch eine Raffinerie in der Nähe von Lyon bestreikt.
Das steigende Dieselangebot in Nordwesteuropa hat in der KW 44 die cif ARA Dieselpreise jedoch im Wochenvergleich nur leicht gesenkt (siehe Grafik). Grund könnte sein, dass die Raffinerien in Frankreich nach dem Anfahren noch nicht vollausgelastet produzieren. Zudem hat Frankreich große Mengen an Gasölen in den vergangenen Wochen vom Weltmarkt abgezogen. Fast 2 Mio. t kamen im Oktober in Frankreich von Übersee an - die höchsten Importe seit mehr als sechs Jahren. Dies dürfte die Preise noch immer hochhalten.
Die Dieselnachfrage bleibt in Deutschland trotz rückläufiger Importkosten gering. Zwar sind die nach Norddeutschland importierten Volumen im Oktober gegenüber einem schwachen September um 12 % gestiegen. Im Vorjahresvergleich gingen die Mengen im Oktober dagegen um rund 30 % zurück, so Daten von Vortexa.
Ob insgesamt die Importmengen nach Norddeutschland im November steigen werden, hängt vom Kaufverhalten von Industriebetrieben ab. Sollten diese Unternehmen preisbedingt wieder verstärkt Heizöl für die Erzeugung von Prozesswärme nachfragen statt auf Gas zu setzen, könnte der Bedarf nach Gasöl steigen, so ein Importeur.
