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Heizölabsatz in 2025 übertrifft 2024 bis jetzt deutlich

  • Märkte: Oil products
  • 16.07.25

Die bisher in 2025 an Argus gemeldeten Heizölvolumen übersteigen die Mengen des gleichen Zeitraum des Vorjahres deutlich. Die hohe Bevorratung bei verhältnismäßig niedrigen Preisen sowie vermehrte Panikkäufe während des Kriegs zwischen dem Iran und Israel sind ausschlaggebend. Seit Mai gleichen sich die Volumen jedoch zunehmend an, im Juli deutet sich sogar ein im Vergleich geringeres Volumen in diesem Jahr an.

Endverbraucher zeigten sich besonders im März 2025 kauffreudig. Die an Argus gemeldeten Heizölvolumen lagen im März knapp 74 % über dem Vorjahr (siehe Grafik). Im April hielt sich das Kaufinteresse dann auf höherem Niveau.

Endverbraucher nutzten die zu dem Zeitpunkt günstigeren Preise, um sich mit Heizöl zu bevorraten. Mitte März erreichten die Heizölpreise im Bundesdurchschnitt ihren niedrigsten Stand seit Anfang des Jahres. Der Einbruch der ICE Gasoil Futures im April nachdem US-Präsident Trump eine Reihe von Strafzöllen auf verschiedene Länder verkündete — so unter anderem auf Kanada und China — stützte diese Entwicklung. Die Heizölpreise sanken in der Folge auf ein neues Jahrestief bei unter 70 €/100l und hielten sich bis Mitte Juni auf diesem Niveau.

Darüber hinaus haben Händler für 2025 weniger Termverträge abgeschlossen. Grund hierfür waren zum einen Unsicherheiten über die Entwicklung der Nachfrage. Zum anderen gestaltete sich auch die Produktion in Deutschland unklar mit dem ausstehenden Verkauf von Rosnefts deutschen Vermögenswerten, inklusive Anteilen an drei Raffinerien, sowie dem geplanten Ende der Rohölverarbeitung im Werksteil Wesseling (147.000 bl/Tag) der Rheinland-Raffinerie. Händler sind daher in diesem Jahr auf mehr Spotkäufe angewiesen, um den Bedarf zu decken.

Im Juni kamen dann noch kurzzeitige Panikkäufe im Zuge des Kriegs zwischen Israel und dem Iran hinzu. Endverbraucher befürchteten eine Knappheit in Europa, sollte der Iran die Straße von Hormus sperren, und deckten sich daher mit Produkt ein. Laut Schätzungen von Argus wird etwa ein Fünftel des global Bedarfs an Rohöl und Ölprodukten durch die Straße von Hormus transportiert.

Endverbraucher sind daher für die Jahreszeit unverhältnismäßig gut bevorratet. Laut Daten von Argus MDX erreichte der bundesdurchschnittliche Füllstand der privaten Heizöltanks im Juli sein für die Jahreszeit höchstes Niveau seit 2020. Am 14. Juli lag der durchschnittliche Füllstand bei rund 56,1 %, etwa 3,3 Prozentpunkte höher als am selben Tag im Vorjahr (siehe Grafik).

Seit Mai halten sich die Heizölabsätze daher insgesamt nur knapp über den Niveau von 2024. Ein allgemein unattraktiveres Preisbild sowie warme Temperaturen bei zeitgleich hohen Füllständen führen dazu, dass Endverbraucher keinen dringenden Bedarf an weiteren Zukäufen haben. Zumeist halten sich Kunden daher derzeit zurück und warten niedrigere Preise ab, sodass Anbieter von einem ungewöhnlich ruhigem Markt sprechen. Händler erwarten, dass die Nachfrage erst zum Herbstanfang wieder signifikant ansteigen wird.

Der Einbruch der Heizölabsätze macht sich bereits im Juli kenntlich. Die an Argus gemeldeten Volumen liegen zur Monatsmitte bei nur knapp ein Viertel der Mengen im Vorjahr. Tagesdurchschnittlich wurden im Juli bislang ebenfalls deutlich weniger Mengen gemeldet als in 2024 mit einem Rückgang um über 53 %.

An Argus gemeldete Heizölmengen, kumulativ

Füllstand der privaten Heizöltanks am 14. Juli

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