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HVO: Hohe Preise dämpfen Markthochlauf

  • Märkte: Biofuels, Oil products
  • 16.10.25

Der Absatz von HVO100 an deutschen Tankstellen stagniert wegen der aktuell hohen Preise. Dennoch planen Tankstellenbetreiber, ihr HVO-Angebot auf mehr Standorte auszuweiten.

Obwohl HVO100 inzwischen an stetig mehr Tankstellen verfügbar ist, bleibt der Absatz an der Zapfsäule gering. Laut Branchenverband eFuelsNow bieten derzeit rund 530 Stationen in Deutschland HVO100 an, während insgesamt etwa 2.200 Standorte HVO-Produkte im Angebot haben — das entspricht ungefähr jeder siebten deutschen Tankstelle. Dennoch berichten Betreiber, dass die Absatzmengen etwa auf dem Niveau von 98Ron-Benzin liegen. Auf Grundlage einer Marktumfrage unter Tankstellenbetreibern, die HVO100 im Sortiment führen, schätzt Argus, dass monatlich meist etwa 4 bis 10 m³ HVO100 pro Tankstelle getankt werden, vereinzelt allerdings auch deutlich mehr.

Dadurch, dass die Hauptabnehmer an Tankstellen bisher vor allem größere Betriebe sind, die regelmäßig eine vorhersehbare Menge HVO100 kaufen — zum Beispiel Städte und Kommunen, die ihre Abfallwirtschafts- und ÖPNV-Flotten mit HVO betreiben — stagniert der Absatz seit Beginn des Jahres. Hauptgrund sei der Preis: An der Zapfsäule liegt der Aufschlag gegenüber konventionellem B7-Diesel aktuell bei 8 bis 10 Cent/l. Für viele Autofahrer sei das zu teuer, sodass sie weiterhin auf fossilen Diesel setzen würden. Hinzu kommen Bedenken zur Motorenverträglichkeit, obwohl HVO nach DIN EN 15940 für aktuelle Modelle der meisten Hersteller freigegeben ist.

Trotz der schwachen Nachfrage planen Anbieter, das HVO-Angebot an Tankstellen auszubauen. Treiber sind die steigende THG-Quote, die Ausweitung der CO2-Bepreisung und eine langsam zunehmende Produktionskapazität in Europa. Diese Faktoren könnten mittelfristig zu einer Angleichung der Preise von HVO und fossilem Diesel führen.

Haupttreiber für den HVO100-Absatz im Großhandel bleiben in Deutschland Großkunden wie DHL und die Deutsche Bahn. Letztere schätzt, in 2025 etwa 25.000 m³ zu verbrauchen, davon gut 800 m³ alleine für Busse. Darüber hinaus wird deutlich mehr HVO in herkömmlichen Diesel geblendet, da es in deutlich größeren Mengen beigemischt werden kann als beispielsweise Biodiesel. Das Umweltbundesamt schätzt anhand der Daten des Bundesamtes für Ausfuhrkontrolle (BAFA), dass in 2025 etwa 180.000 bis 200.000 t HVO als Beimischung verwendet werden.


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