Industrieunternehmen kaufen weniger Heizöl ein, als einige Händler erwartet haben, da sie nun doch mehr auf Erdgas setzen. Die zuletzt sinkenden Gaspreise machen die Verwendung vom vergleichsweise teuren Heizöl weniger attraktiv.
Einige Marktteilnehmer rechnen aufgrund der abgeschwächten Industrienachfrage mit zunehmendem Mengendruck auf dem Heizölmarkt. Viele Händler wären von einem anhaltenden Industriebedarf ausgegangen und hätten bereits entsprechend Heizöl eingekauft. Diese Unternehmen könnten unter Druck geraten, die Zusatzmengen gegebenenfalls günstiger als geplant zu verkaufen.
Seit dem Rückgang der Gaspreise Mitte September (siehe Grafik), ersetzen immer weniger Industriekunden Gas durch Heizöl. Zuvor sind Industrieunternehmen vermehrt auf Heizöl als günstigere Alternative zu Gas umgestiegen, um ihre Betriebskosten zu senken. Zu den aktuellen rückläufigen Gaspreisen führen unter anderem die hohen Gasfüllstände in Deutschland von zuletzt 97 % und die wetterbedingt geringe Nachfrage.
Neben dem Industriebedarf nach Heizöl sinkt auch die Endverbrauchernachfrage. Die an Argus gemeldeten Heizölmengen in der KW 42 sind im Vergleich zur Vorwoche um insgesamt rund 13 % gesunken, unter anderem auch deshalb, weil sich Unternehmen bereits zuvor ausreichend bevorratet hatten. Dies belegen auch die privaten Heizölfüllstände, die laut Argus MDX-Daten weiter ansteigen, im Wochenvergleich um etwa 1 % (siehe Grafik).
